Bedrohungen

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Die Wale und Delfine in der Straße von Gibraltar werden konstant bedroht durch folgende Gefahren:

1) KOLLISIONEN MIT FRACHTERN

* Wenn die Wale von ihren Beutezügen auftauchen, werden sie gerammt von den Metallkolossen aus dem Suezkanal kommend oder geraten in die Schrauben. Grund für die Unfälle: Das Meer ist hier extrem laut, die Wale geraten unter Stress und verlieren die Orientierung, wodurch sie stranden.

Man kann ganz deutlich die tödliche Wunde vor der Rückenfinne erkennen. Höchstwahrscheinlich geriet dieser Delfin in eine Schraube eines grossen Schiffes…

Die engagierte Volontärin sorgt für ein schönes Exemplar eines Säugetieres.

* Auf der Bugwelle, vor einem Ozean-Riesen, springen Delfine. Die Tiere fahren quasi per Anhalter. Sie haben erkannt, dass sie auf diese Weise mit viel weniger Energieaufwand viel schneller voran kommen, und reisen so über Stunden mit den Schiffen. Dies ist aber gefährlich und birgt das Risiko einer tödlichen Kollision.

* Die Meerenge von Gibraltar ist eine Autobahn für Containerschiffe.

Die Globalisierung hat das Transportwesen durch Container vereinheitlicht. Aktuell werden 95 Prozent aller Güter weltweit per Schiffscontainer transportiert. 300 Containerfrachter und Tanker durchqueren täglich die Straße von Gibraltar. Sie können weder ausweichen noch abbremsen. Das größte je gebaute Containerschiff ist 400 m lang, kann 14.000 Container aufnehmen und wiegt voll beladen 150.000 Tonnen. Zum Vergleich: Der Finnwal, das zweitgrößte Tier auf der Erde wiegt bis zu 70 Tonnen. Also Frachtschiffe sind besonders gefährlich für Pottwale und Finnwale, die viel langsamer sind und sich nicht so schnell bewegen als Delfine…

Konkurrenz bekommt der Hafen von Algeciras durch den 2007 neu eingeweihten Hafen Tanger Med auf marokkanischer Seite, der schon jetzt der größte Verladehafen Afrikas ist. Von hier aus werden in Zukunft Güter für eine Milliarde Menschen weltweit verschifft. Die Kollisionen zwischen Walen und Schiffen werden in Zukunft vielleicht noch zunehmen.

2) UNTERWASSERLÄRM

Die Unterwasserwelt in der Meerenge von Gibraltar ist eine der lautesten auf unserem Planeten. Töne und Lärm werden unter Wasser fünf Mal schneller weitergetrieben als in der Luft. Die Geschwindigkeit beträgt etwa 1500 Meter pro Sekunde. Der Geräuschpegel in den Weltmeeren ist mittlerweile so hoch, dass Wale herannahende Schiffe nicht mehr rechtzeitig orten können. Riesige Schiffsschrauben, Echolote (=Geräte zur Messung von Wassertiefen), militärische Sprengungen und Schallexperimente erzeugen auf weiten Flächen einen ständigen Lärm von bis zu 240 Dezibel. Zum Vergleich: Das ist in den Ohren der Wale etwa so laut, als würde ein Mensch ohne Ohrschützer direkt neben einem startenden Space Shuttle oder Jumbojet stehen.” Es bestehe die Gefahr, dass den Walen das Trommelfell platzt oder es zu Gehirnblutungen kommt.

DIE ERSTE LÄRMKARTE DES MITTELMEERS (2016)

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Es gibt vier Hauptlärmquellen im Meer: Häfen, Industrie/Energie, Exploration und Militär.

3) VERSCHMUTZUNG DURCH ÖL, CHEMIKALIEN, PLASTIK UND RADIOAKTIVE ABWÄSSER

Die Vergiftung der Meere ist eine neue Dimension der Umweltbelastung:

* Der spanische Containerhafen von Algeciras, wenige Kilometer vom Felsen von Gibraltar entfernt, ist einer der wichtigsten der Welt. Die Bucht ist stark mit Öl und Petrol verunreinigt, da die Schiffe dort auch auftanken. Zudem erhöht sich durch den starken Schiffsverkehr auch die Zahl der Schiffskatastrophen und gefährliche Ladungen verschmutzen das Meer.

* Dramatisch wirkt eine bestimmte Art menschlichen Mülls: Im Bauch des Wales befinden sich Plastiktüten. Viele Meeressäuger verhungern elend, weil sie im Wasser schwimmendes Plastik fressen. Das unverdauliche Material sammelt sich an, verklumpt durch die Magensäure und kann einen Magen-Darm-Verschluss verursachen. Irgendwann passt keine Nahrung mehr in den Magen. Ein qualvoller Tod.

Mageninhalt eines tot aufgefundenen Zwergwals…

* Sie werden durch Abwässer vergiftet.

↘ Was sind die Folgen davon?: Die Verschmutzung dringt bis in die entfernten Polarregionen vor und betrifft jede Spezies. Sie verändert Erbgut, erstickt den Meeresboden, sorgt für Algenblüten und giftige Gefahrenzonen. Sie wird durch die gesamte Nahrungskette weitergegeben und potenziert. Die Immunabwehr der Wale wird durch die Aufnahme giftiger Substanzen geschwächt. Dadurch können sie leicht zum Opfer von Parasiten und Infektionen werden.

4) ÜBERFISCHUNG

Rote Thunfische beim Verladen auf die japanische Fischfangfabrik

Sie verlieren ihre Nahrungsgrundlage durch Überfischung = in einem Gewässer werden dauerhaft mehr Fische gefangen, als durch natürliche Vermehrung nachwachsen oder zuwandern.

Auch der kommerzielle Fischfang ist eine Bedrohung für die Meeressäuger. Japanische
Gesellschaften ziehen zum Beispiel tonnenweise Roten Thunfisch aus dem Wasser. Sie haben es vor allem auf trächtige Weibchen abgesehen, die zum Laichen ins Mittelmeer schwimmen. Das verhindert die Fortpflanzung der Thunfische, die wiederum die Hauptnahrung der schwarz-weißen Orcas sind. Den Thunfischen wird der gegenwärtige Sushi-Boom zum Verhängnis.

–> Der Zustand unserer Meere ist bedrohlich. Die Fischbestände sind seit dem Beginn der industriellen Fischerei um 90% zurückgegangen. Wissenschaftler warnen vor der völligen Auslöschung aller gefischten Arten in weniger als 50 Jahren… (2012)

5) BEIFANG

Als Beifang werden in der Fischerei diejenigen Fische und andere Meerestiere bezeichnet, die zwar mit dem Netz oder anderen Massenfanggeräten gefangen werden, nicht aber das ursprüngliche Fangziel sind.

6) SCHLEPPNETZE

Sie werden durch Schleppnetze getötet.

7) STETS ZUNEHMENDER TOURISMUS

CURRO wurde schon zweimal in seinem Leben schwer verletzt: vermutlch durch eine Schiffsschraube und ene Fischerleine…

* Da es keine gesetzlichen Regelungen gibt, können selbst Touristen mit gemieteten Booten auf Thunfischfang gehen. Ihre Angeln verhaken sie sich immer wieder im Rücken der Tiere und können von hinten die Rückenfinne durchtrennen. Das Tier erschreckt sich, taucht ab und so entsteht ein charakteristisches Schnittmuster: Waagerecht von hinten nach vorne und dann senkrecht nach oben weg. Nur vorne bleibt ein Stummel übrig. Viele der verletzten Tiere sterben durch Infektionen oder stranden geschwächt durch den Blutverlust.

* Täglich durchqueren hochmoderne Schnellfähren mit einer Geschwindigkeit von bis zu 70 Stundenkilometern die Meerenge. Sie kreuzen – mit Ausnahme der Fährgesellschaft FRS – das Gebiet, in dem die Pottwale zum Luftholen und Ruhen an die Oberfläche kommen.

8) WALJAGD

Weitere Informationen unter:

https://firmmkahedeu.wordpress.com/in-der-strase-von-gibraltar/walfang/

9) INVASIVE FORSCHUNG

Dafür sticht man den Walen Funksender in die Rückenfinnen, um sie schneller zu finden und zu beobachten wer mit wem schwimmt. Diese „chipping-Methode“ verursacht Hautschäden und Entzündungen, eventuell durch nicht ausreichend sterilisierte Geräte. Die Tiere werden gestresst.

Entzündung

—–> Welche allgemeine Schlussfolgerung lässt sich daraus ziehen? Die Haltung der Konsumenten und der Politiker sollte sich dringend ändern, damit Wale und Delphine in der Meerenge von Gibraltar weniger gefährdet werden. Die Meerenge zeigt exemplarisch viele Arten von Bedrohung, die für die gesamte Welt gelten: Wasserverschmutzung, Überfischung und Kollisionen durch Schifffahrt. Nicht allein die Konzerne, die diese Gefahren unmittelbar verursachen, sind schuld. Sie bedienen im Grunde genommen nur die Nachfrage der Konsumenten. Deshalb sind im Endeffekt wir Konsumenten die wahren Verursacher. Viele Menschen wissen wahrscheinlich gar nicht, dass sie durch den Kauf von gewissen Chemikalien oder durch Nahrungsmittel mit Pestiziden auch die Meere verschmutzen.

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Im folgenden Video über den Film „The Last Giants – Wenn das Meer stirbt“ sehen Sie Bilder von Delfinen gerammt von einem riesigen Schiff oder gefangen in einem Fischernetz, einem Finnwal gestrandet durch Plastikverschmutzung, usw.

Katharina Heyer für SCHWEIZER FERNSEHEN (2010)

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Daniele Grieco, der Filmregisseur, und Katharina Heyer für MDR (2010)

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Quellen:

1) Im Bauch des Wales: Plastiktüten

Vor Gibraltar lebt eine der größten Wal-Populationen der Welt. Die Tiere leiden unter Schmutz, Lärm und Kollisionen

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0916/horizonte/0004/index.html

2) Zunehmender Schiffsverkehr gefährdet Wal-Population in der Straße von GibraltarPopulation in der Straße von Gibraltar kämpft ums Überleben

Überlebenskampf der GigantenSchiffsverkehr gefährdet Wale

http://www.noz.de/deutschland-und-welt/politik/47218881/ueberlebenskampf-der-gigantenschiffsverkehr-gefaehrdet-wale

3) The Last Giants Wenn das Meer stirbt…

http://www.progress-film.de/de/presse/documents/p-thelastgiants-ph.pdf

4) ‘THE LAST GIANTS’

http://www.tmm.de/top-magazin-hamburg/the-last-giants/

5) Ein Leben für die Wale

6) Wikipedia: Beifang + Überfisching

7) Conservationists use whales to woo public to their cause (2000)

http://www.swissinfo.ch/eng/Home/Archive/Conservationists_use_whales_to_woo_public_to_their_cause.html?cid=1551970

8) Steigender Lärm im Mittelmeer macht Walen und Delfinen zu schaffen (2016)

http://www.ingenieur.de/Themen/Klima-Umwelt/Steigender-Laerm-im-Mittelmeer-Walen-Delfinen-zu-schaffen

9) firmm

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